Andacht zu Markus 16,9-20
Wie neugeboren (Quasimodogeniti), Tag 7

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Lesung:

Markus 16,9-20

Als aber Jesus auferstanden war früh am ersten Tag der Woche, erschien er zuerst Maria von Magdala, von der er sieben böse Geister ausgetrieben hatte. Und sie ging hin und verkündete es denen, die mit ihm gewesen waren und Leid trugen und weinten. Und als diese hörten, dass er lebe und sei ihr erschienen, glaubten sie es nicht. Danach offenbarte er sich in anderer Gestalt zweien von ihnen unterwegs, als sie über Land gingen. Und die gingen auch hin und verkündeten es den andern. Aber auch denen glaubten sie nicht. Zuletzt, als die Elf zu Tisch saßen, offenbarte er sich ihnen und schalt ihren Unglauben und ihres Herzens Härte, dass sie nicht geglaubt hatten denen, die ihn gesehen hatten als Auferstandenen. Und er sprach zu ihnen: Gehet hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller Kreatur. Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden. Die Zeichen aber, die folgen werden denen, die da glauben, sind diese: in meinem Namen werden sie böse Geister austreiben, in neuen Zungen reden, Schlangen mit den Händen hochheben, und wenn sie etwas Tödliches trinken, wird's ihnen nicht schaden; auf Kranke werden sie die Hände legen, so wird's besser mit ihnen werden. Nachdem der Herr Jesus mit ihnen geredet hatte, wurde er aufgehoben gen Himmel und setzte sich zur Rechten Gottes. Sie aber zogen aus und predigten an allen Orten. Und der Herr wirkte mit ihnen und bekräftigte das Wort durch die mitfolgenden Zeichen.

 

 

 

Thema:

Ist dein Leben die Fortsetzung?

 

Auslegung:

Manchmal bricht ein Spielfilm im spannendsten Augenblick ab. Die Lösung ist zum Greifen nahe, aber sie wird nicht mehr gezeigt. Der Zuschauer ist gefordert und muss selbst weiterdenken.

Das Markusevangelium, ein Tatsachenbericht, brach ursprünglich auch plötzlich ab, und zwar vor unserem Abschnitt. Der Auferstandene erscheint den Frauen am Grab. Diese laufen davon mit Furcht und Zittern. Ende.

Der Leser stand im Regen. Er wollte wissen, wie es weitergeht. Der Verfasser des Evangeliums forderte ihn heraus. Ohne Worte vermittelte er die Botschaft: Bis hierher geht die Geschichte von Jesus, die ich dir erzählen kann. Deine persönliche Lebensgeschichte könnte die Fortsetzung sein. Du bist gefragt! Willst du dich auf den Glauben einlassen? Willst du Konsequenzen aus alledem ziehen, was mit Jesus passiert ist?

Einige Jahre später wurde schließlich unser Text angehängt. Dem Leser wird darin mitgeteilt, wie es in etwa weiterging. Dennoch bleibt er herausgefordert. Die Botschaft des Autors bleibt die gleiche: Hier stehen lauter Beispiele für das, was ich, der Autor dir sagen will: „Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig werden Nicht das Wissen, sondern das Mitmachen ist es. Machst du mit? Willst du es probieren mit diesem Jesus? Staunst du nicht, was alles passieren kann, wenn Menschen Jesus als den Herrn ihres Lebens annehmen?

 

Gebet:

Jesus, ich sehne mich danach, dass das, was in deinem irdischen Leben begonnen hat, bei mir hier und heute eine Fortsetzung findet. Komme in mein Leben. Rede zu mir, wie du damals zu den Menschen geredet hast. Greife in mein Leben ein! Lass mich deine Wunder sehen. Du Gekreuzigter und Auferstandener, du mein Herr und mein Gott!

 

Impuls:

1. Haben Sie schon auf die Herausforderung, die das Ende des Evangeliums darstellt mit einer Entscheidung (für oder gegen Jesus als Ihren Herrn) geantwortet?

2. Denken Sie einmal darüber nach, welche konkreten Erfahrungen Sie mit Jesus haben, seitdem Sie zum Glauben gekommen sind!

 

Hintergrundinformationen:

v     Die meisten Forscher sagen, es handle sich hier um einen Nachtrag zum Markusevangelium, das mit der Feststellung des leeren Grabes geendet hatte. Markus 16,1-8 verlangt nach einer Fortsetzung. Das ursprüngliche Ende wollte wohl sagen: „Und jetzt, lieber Leser, was hältst du davon. Jetzt bist du dran! Willst du dich auf den Glauben einlassen? Willst du Konsequenzen aus alledem ziehen?“

v     Eine ähnliche Zielrichtung wie unser Text hat auch Johannes 20, 30-31.

v     Zum Thema Augenzeugenberichte siehe auch die Andacht zum 1.Sonntag nach dem Christfest (Tag 2) zu 1. Johannes 1,1-4.

 

Autor dieser Andacht: Robert Augustin