Andacht zu Offenbarung 3,7-13
Weltuntergang – (k)ein Grund zur Panik  (2.Advent), Tag 7

Andachten auswählen

 

 

Lesung:

Offenbarung 3,7-13

Und dem Engel der Gemeinde in Philadelphia schreibe: Das sagt der Heilige, der Wahrhaftige, der da hat den Schlüssel Davids, der auftut, und niemand schließt zu, der zuschließt, und niemand tut auf: Ich kenne deine Werke. Siehe, ich habe vor dir eine Tür aufgetan, und niemand kann sie zuschließen; denn du hast eine kleine Kraft und hast mein Wort bewahrt und hast meinen Namen nicht verleugnet. Siehe, ich werde schicken einige aus der Synagoge des Satans, die sagen, sie seien Juden, und sind's nicht, sondern lügen; siehe, ich will sie dazu bringen, dass sie kommen sollen und zu deinen Füßen niederfallen und erkennen, dass ich dich geliebt habe. Weil du mein Wort von der Geduld bewahrt hast, will auch ich dich bewahren vor der Stunde der Versuchung, die kommen wird über den ganzen Weltkreis, zu versuchen, die auf Erden wohnen. Siehe, ich komme bald; halte, was du hast, dass niemand deine Krone nehme! Wer überwindet, den will ich machen zum Pfeiler in dem Tempel meines Gottes, und er soll nicht mehr hinausgehen, und ich will auf ihn schreiben den Namen meines Gottes und den Namen des neuen Jerusalem, der Stadt meines Gottes, die vom Himmel herniederkommt von meinem Gott, und meinen Namen, den neuen. Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt!

 

Thema:

Auch in Zeiten der Verfolgung lohnt es sich, Jesus treu zu bleiben. Denn die Zukunft ist in seiner Hand.

 

Auslegung:

Im Herbst 2001 wurden Mitarbeiter der christlichen Hilfsorganisation „Shelter-Now“ von den in Afghanistan regierenden Taliban in Haft genommen. Es wurde ihnen vorgeworfen, christliche Missionierung zu betreiben, was nach islamischem Gottesrecht ein todeswürdiges Verbrechen sei. Den Shelter-Now-Mitarbeitern drohte der Märtyrertod. Unzählige ähnliche Beispiele aus allen Jahrhunderten der Kirchengeschichte ließen sich nennen.

Lohnt es sich, für den christlichen Glauben Folter und Hinrichtung zu riskieren? Oder ist es im Zweifelsfall nicht besser, sein Leben zu retten, selbst wenn man dem christlichen Glauben abschwören und Jesus Christus verfluchen müsste?

In der Offenbarung des Johannes werden verfolgte Christen ermutigt am Glauben festzuhalten. Denn Jesus Christus ist die Schlüsselfigur für unsere Zukunft. Er hat den Schlüssel in der Hand, so sagt es der Bibelabschnitt. Was Jesus aufschließt, kann kein anderer zuschließen. Und was er verschließt, kann kein anderer öffnen. Deshalb gilt es, auch in Stunden der Versuchung durchzuhalten und dem Herrn Jesus Christus treu zu bleiben. Der treue Glaube ist wie eine wertvolle Krone. Wer durchhält, so verspricht Jesus, wird in Gottes neuer Welt reichlich belohnt werden. Er wird eines Tages für immer bei seinem Herrn sein, dem die Zukunft gehört.

Nach menschlichem Ermessen haben die Shelter-Now-Leute hoch gepokert und alles verloren. Vom Glauben her gesehen sind sie stark geblieben und haben alles gewonnen.

 

Gebet:

Herr Jesus Christus,

du hast den Schlüssel für unsere Zukunft in deiner Hand.

Sei mit allen Menschen, die jetzt leiden müssen, weil sie zu dir gehören oder dein Evangelium ausbreiten.

Bewahre uns vor Verfolgungen und Versuchungen.

Erhalte in uns den Glauben und lass uns stark bleiben in dir.

 

Impuls:

Versuchen Sie sich folgendes vorzustellen: Sie werden von Christenhassern entführt. Ihnen wird versichert, sobald Sie Christus verfluchen und dem Glauben abschwören, sind Sie frei. Was würden Sie tun?

Natürlich können Sie diese Gedanken nur theoretisch führen. Was im Ernstfall wirklich in Ihnen vorginge und wie Sie sich verhalten würden, ist kaum wirklich vorauszusehen.

 

 

Hintergrundinformationen:

v     Überwinden bedeutet: in einer kämpferischen Auseinandersetzung siegreich sein, weder nachgeben noch aufgeben.

v     Synagoge des Satans. Die Synagoge ist ein jüdisches Gotteshaus. Im vorliegenden Abschnitt wird offensichtlich darauf angespielt, dass Juden aus religiöser Überzeugung Mitglieder der christlichen Gemeinde gewaltsam verfolgt und bedroht haben.

 

Autor dieser Andacht: Robert Augustin