Andacht
zu Jesaja 62,6-12
Israel
Volk des Segens (10.Sonntag nach Trinitatis), Tag 7
Lesung:
Jesaja 62,6-12
O
Jerusalem, ich habe Wächter über deine Mauern bestellt, die den ganzen Tag und
die ganze Nacht nicht mehr schweigen sollen. Die ihr den HERRN erinnern sollt,
ohne euch Ruhe zu gönnen, lasst ihm keine Ruhe, bis er Jerusalem wieder
aufrichte und es setze zum Lobpreis auf Erden! Der HERR hat geschworen bei
seiner Rechten und bei seinem starken Arm: Ich will dein Getreide nicht mehr
deinen Feinden zu essen geben noch deinen Wein, mit dem du so viel Arbeit
hattest, die Fremden trinken lassen, sondern die es einsammeln, sollen's auch
essen und den HERRN rühmen, und die ihn einbringen, sollen ihn trinken in den
Vorhöfen meines Heiligtums. 0 Gehet ein, gehet ein durch die Tore! Bereitet dem
Volk den Weg! Machet Bahn, machet Bahn, räumt die Steine hinweg! Richtet ein
Zeichen auf für die Völker! Siehe, der HERR lässt es hören bis an die Enden der
Erde: Saget der Tochter Zion: Siehe, dein Heil kommt! Siehe, was er gewann, ist
bei ihm, und was er sich erwarb, geht vor ihm her! Man wird sie nennen
"Heiliges Volk", "Erlöste des HERRN", und dich wird man
nennen "Gesuchte" und "Nicht mehr verlassene Stadt".
Thema:
Jerusalem ist die Stadt des Heils.
Auslegung:
Bis heute ist Jerusalem
eine der umkämpftesten
Städte der Welt. Eroberer kamen und gingen. Und was die Einen sich aufgebaut
hatten, genossen andere. Drei große Weltreligionen erheben Anspruch auf
Jerusalem als ihrer Heiligen Stadt: Judentum, Christentum und Islam. Anschläge
sind an der Tagesordnung. Wie viel Blut ist hier schon geflossen?
Unser Textabschnitt ist eine Segensverheißung für Jerusalem aus einer Zeit, als die Stadt in
Trümmern lag. Gott verpflichtet sich. Jerusalem ist und bleibt seine
auserwählte Stadt. Und eines Tages wird hier Frieden einkehren.
Die Weissagung über Jerusalem als der Stadt des Heils und des
Friedens, hat sich zum Teil schon erfüllt: Vor den Mauern Jerusalems stand das Kreuz Jesu, das zu einem Zeichen für die Völker geworden ist. In einem Jerusalemer Haus
feierte Jesus zum ersten Mal das Heilige Abendmahl, das ein Mahl des Friedens
und der Versöhnung für alle Menschen ist. Und im Tempel von
Jerusalem entstand die erste
christliche Gemeinde,
deren Heilsbotschaft bis an die Enden der Erde getragen
worden ist.
Auch in der Zukunft könnte Jerusalem eine Schlüsselfunktion haben.
In der Offenbarung weissagt Johannes von einem ganz neuen, himmlischen Jerusalem, das Gott schenken wird, und in dem
vollkommenes Heil und vollkommener Frieden herrschen wird.
Wer als Tourist Jerusalem besucht, mag eine Stadt wie jede andere
vorfinden. Wer mit den Augen des Glaubens Jerusalem betrachtet, wird erkennen:
Jerusalem ist eine einzigartige Stadt: Es ist die Stadt des Heils.
Gebet:
Herr Jesus Christus, danke für
Jerusalem und für den Segen, der von dieser Stadt ausgegangen ist
und ausgeht. Bitte schenke dem heutigen Jerusalem Frieden, Versöhnung und Heil.
Impuls:
Lesen Sie Offenbarung 21! Dort finden Sie Informationen über das himmlische Jerusalem am Ende der Zeiten.
Hintergrundinformationen:
v Jerusalem war seit dem
4.Jahrtausend vor Christus besiedelt. Etwa 1000 v.Chr. erobert David die Stadt
mit einem Privatheer. Deshalb wird Jerusalem in der Bibel Stadt Davids
genannt. Bis zur Zerstörung im Jahre 587 v.Chr. ist Jerusalem Hauptstadt von
Israel bzw. Juda. Seitdem ist die Stadt im Besitz verschiedenster Herrscher und
Großmächte.
Autor dieser Andacht: Robert Augustin