Andacht
zu 2.Korinther 4,16-18
Gottes
wunderbare Welt (Jubilate), Tag 6
Lesung:
2. Korinther 4,16-18
Darum werden wir nicht müde; sondern wenn auch unser äußerer Mensch verfällt, so wird doch der innere von Tag zu Tag erneuert. Denn unsre Trübsal, die zeitlich und leicht ist, schafft eine ewige und über alle Maßen gewichtige Herrlichkeit, uns, die wir nicht sehen auf das Sichtbare, sondern auf das Unsichtbare. Denn was sichtbar ist, das ist zeitlich; was aber unsichtbar ist, das ist ewig.
Thema:
Ich
sehe was, was du nicht siehst, und das ist unsichtbar!
Auslegung:
Paulus hat einen Blick für das Unsichtbare. Und ich? - bei all den Aufgaben und Problemen, die heute
anstehen? Vielleicht auch bei dem anstrengenden Bemühen, fit und erfolgreich zu
bleiben? Im Alltag geraten wir immer wieder in ein Fahrwasser, in dem wir nicht
über den Tellerrand der praktischen Notwendigkeiten hinaussehen können. Das
bedauern wir oft selbst. Denn es gibt mehr, als wir sehen und begreifen können.
Dafür tut uns Paulus den Blick auf.
Paulus unterscheidet zwischen dem äußeren Menschen, der verfällt, der Trübsal erleidet -
und dem inneren, der von Tag zu Tag erneuert wird.
Der innere
Mensch eines Christen
braucht den Draht zur unsichtbaren
Welt. Er lebt von der
Verbindung mit Christus.
Vielleicht haben Sie das selbst schon erfahren: Da tun sich neue Kraftquellen auf, wo man menschlich gesehen nichts
mehr erwartet. Da erleben Sie, wie Christus Sie festhält und Ihnen treu bleibt. Wie von einer unsichtbaren
Hand, die aus dem Jenseits Gottes zu Ihnen herüberreicht, wissen Sie sich
getragen. Sie merken: Gott
hört mein Gebet! Sie wissen: Der Herr vergibt mir meine Schuld! Sie spüren, wie Gott
Ihnen nahe ist, gerade auch in den so verschiedenen
Nöten und Bedrängnissen. Der innere Mensch, von dem Paulus hier spricht, wächst im Leiden.
Durch solche Erfahrungen und im Vertrauen darauf weitet sich unser Blick weg vom Sichtbaren
hin zum Unsichtbaren, zur ewigen Herrlichkeit Gottes.
Gebet:
Herr Jesus Christus, es gibt einiges was mich bedrängt. Bitte lass mich doch deine wunderbare Hilfe erfahren und stärke meinen Glauben.
Impuls:
Darf man den Tod eines schwer leidenden Menschen herbeiführen, um ihn zu "erlösen"?
Könnte unsere heutige Bibelstelle ein Hinweis sein, dass es
unsichtbare innere Werte geben kann (gerade auch bei Schwerkranken), die man
von außen gar nicht beurteilen kann?
Ergebnis:
Der innere Mensch lebt von der Verbindung mit Christus
im Glauben. Diese trägt durch und vertieft sich im Leid.
Hintergrundinformationen:
v
Wächst der innere Mensch immer bei äußeren Belastungen? Wann können äußere
Belastungen einen auch innerlich kaputt machen? Gibt es auch Umständen, unter
denen man bei äußerem Wohlergehen innerlich wächst?
Autorin dieser Andacht: Adelheid Augustin