Andacht zu Hebräer 13,1-9b

Die Zeit läuft ab (Drittletzter Sonntag im Kirchenjahr), Tag 6

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Lesung:

Hebräer 13,1-9b

Bleibt fest in der brüderlichen Liebe. Gastfrei zu sein, vergesst nicht; denn dadurch haben einige ohne ihr Wissen Engel beherbergt. Denkt an die Gefangenen, als wärt ihr Mitgefangene, und an die Misshandelten, weil ihr auch noch im Leibe lebt. Die Ehe soll in Ehren gehalten werden bei allen und das Ehebett unbefleckt; denn die Unzüchtigen und die Ehebrecher wird Gott richten. Seid nicht geldgierig, und lasst euch genügen an dem, was da ist. Denn der Herr hat gesagt: "Ich will dich nicht verlassen und nicht von dir weichen." So können auch wir getrost sagen: "Der Herr ist mein Helfer, ich will mich nicht fürchten; was kann mir ein Mensch tun?" Gedenkt an eure Lehrer, die euch das Wort Gottes gesagt haben; ihr Ende schaut an und folgt ihrem Glauben nach. Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit. Lasst euch nicht durch mancherlei und fremde Lehren umtreiben, denn es ist ein köstlich Ding, dass das Herz fest werde, welches geschieht durch Gnade.

 

Thema:

Jesus Christus - gestern, heute und in Ewigkeit

 

Auslegung:

Was heißt Reich Gottes praktisch? Der Schreiber des Hebräerbriefes fasst in unserem Text wesentliche Dinge zusammen, welche zu einer Christusnachfolge gehören.

Zuerst natürlich, dass ich Jesus Christus in den Mittelpunkt stelle. Seine unveränderliche Ewigkeit steht im Gegensatz zu meiner Zeitlichkeit.

Unveränderlich sind aber auch die Maßstäbe, welche vor ihm gelten. Deshalb ist nicht gleichgültig, was ich tue oder lasse.

- Da hat der liebevolle Umgang untereinander den ersten Platz.

- Gastfreundschaft ist nicht selbstverständlich. Dabei zählt nicht die Sympatie, sondern die grundsätzliche Bereitschaft jederzeit jeden aufzunehmen!

- Gefangene und Verletzte, an Leib und Seele, dürfen keine Außenseiter sein.

- Ehebruch ist kein Kavaliersdelikt.

- Vertrauen zu Gott ist besser als Vertrauen zum Geld. Das bewährt sich auch im Zusammenleben mit den Menschen.

- Vorbilder im Glauben sind wichtig. Sie halten uns auf Kurs und bewahren uns vor Abwegen.

- Ein festes Herz gehört zu den Kostbarkeiten des Lebens. Da wird Gottes Gnade deutlich!

 

Gebet:

Du Herr des Himmels und der Erde. Du Anfang und Ende. Du ewiger und heiliger Gott, habe Dank, dass du uns die wichtigen Dinge im Leben durch dein Wort sagst. Hilf uns bitte, in der Kraft und Art deines Sohnes Jesus Christus, unser praktisches Alltagsleben danach auszurichten. Wo wir versagt haben, war das schlimm. Danke, dass du uns auch diese Schuld vergibst.

 

Impuls:

1. „Ewigkeit” lässt sich schwer vorstellen. Schauen wir einmal auf die Oberfläche einer Kugel (Tennisball). Finden wir deren Anfang und Ende? Gibt es auf ihr einen Punkt, der vielleicht nicht zur Oberfläche gehört? Sicher nicht! Die Minifläche eines Bleistiftpunktes auf ihr könnte unser Leben darstellen. Wenn die Oberfläche Gottes ewige Allgegenwart darstellt, - gibt es dann einen Bereich wo Gott nicht ist? Das kann uns trösten, aber auch erschrecken!

2. Wie bekommen wir ein festes Herz? Unser Text sagt: „Das geschieht durch Gnade”! Auf Gnade gibt es kein Recht, darum kann man nur bitten.. Also, bitten wir doch um diese Gnade und unser Alltag bekommt eine neue Dimension - die der Ewigkeit.

 

 

Hintergrundinformationen:

v       Eine Besonderheit des Hebräerbriefes ist der nicht genau erwähnte Absender und Adressat des Briefes. Doch in seiner Aussagekraft ist er für die neutestamentlich gegründeten Gemeinden enorm wichtig und in vielen Lebensfragen hilfreich christusorientiert. Wie damals, so ist er auch noch heute hilfreiche Glaubens- und Lebensorientierung.

 

Autor dieser Andacht: Stefan Püschmann