Andacht zu 1.Thessalonicher 5,14-24
Danke (14. Sonntag nach Trinitatis), Tag 6

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Lesung:

1.Thessalonicher 5,14-24

Wir ermahnen euch aber, liebe Brüder: Weist die Unordentlichen zurecht, tröstet die Kleinmütigen, tragt die Schwachen, seid geduldig gegen jedermann. Seht zu, dass keiner dem andern Böses mit Bösem vergelte, sondern jagt allezeit dem Guten nach untereinander und gegen jedermann. Seid allezeit fröhlich, betet ohne Unterlass, seid dankbar in allen Dingen; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus an euch. Den Geist dämpft nicht. Prophetische Rede verachtet nicht. Prüft aber alles, und das Gute behaltet. Meidet das Böse in jeder Gestalt. Er aber, der Gott des Friedens, heilige euch durch und durch und bewahre euren Geist samt Seele und Leib unversehrt, untadelig für die Ankunft unseres Herrn Jesus Christus. Treu ist er, der euch ruft; er wird's auch tun.

 

Thema:

Dankbarkeit ist wichtig. Besonders dann, wenn man sich gerade nicht im Höhenflug befindet. Wer Gott kennt hat Grund zu danken.

 

Auslegung:

Eine Frau, 89 Jahre alt, sagt zu mir, als ich sie frage, wie es ihr geht: „Wir müssen dankbar sein.“ Hier könnte man heraushören: „Eigentlich geht es mir schlecht, aber Gott sagt ja, ich muss dankbar sein.“ So hat sie es jedoch nicht gemeint. Ich sitze ihr gegenüber und erlebe eine alte Frau, die ihrem Gott von Herzen dankbar ist. Er hat ihr ein langes, erfülltes Leben geschenkt. Trotzdem muss sie sich manchmal selbst zum Danken ermahnen, denn nicht alle Tage sind fröhlich und unbeschwert. Sie ist auf Hilfe angewiesen und kann das Haus kaum noch verlassen. Das ist aber kein Grund, die Größe Gottes in Frage zu stellen. Er hat sie durch ein langes Leben begleitet.

In guten Zeiten ist es leicht, Gott zu danken. Spannend wird es in schwierigen Zeiten. In der Gemeinde in Thessalonich war nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen. In solchen Situationen nimmt der Ärger und das Klagen schnell mal überhand. Wer dann die Dankbarkeit vergisst, wird schnell bitter.

Wer Gott kennt, hat immer Grund zu danken. Denn seine Treue und Liebe stehen felsenfest.

 

Gebet:

Nicht jeden Tag kann ich dankbar sein. Manchmal bin ich traurig. Manchmal habe ich Schmerzen.

Ich danke dir dafür, dass du auch in diesen Momenten bei mir bist. Mit deiner Hilfe kann ich das Leben meistern. Öffne mir die Augen, dass ich sehe, wofür ich dir danken kann.

 

Impuls:

Besorgen Sie sich ein Seil, eine Kordel oder eine Schnur von 2-3 Metern Länge. Denken Sie darüber nach, wofür Sie dankbar sein können. Für jede Sache bzw. Begebenheit, die Ihnen einfällt, machen Sie einen Knoten in das Seil. Hängen Sie es so auf, dass Sie es im Laufe eines Tages mehrmals sehen. Fügen Sie einen Knoten dazu, wenn Ihnen wieder ein Grund zur Dankbarkeit einfällt. Führen Sie das in den nächsten Tagen fort. Für Tage, an denen Ihnen nicht nach Danken zumute ist, können Sie an diesem Seil ablesen, wie viele Gründe zur Dankbarkeit es in Ihrem Leben gibt. Es wird Ihnen das Danken an schwierigen Tagen leichter machen.

 

 

 

 

Hintergrundinformationen:

v     Thessalonich (Thessaloniki) war die wichtigste Hafenstadt Mazedoniens. Die christliche Gemeinde dort wurde von Paulus gegründet.

v     Paulus hat die ersten Christen verfolgt. Dann ist ihm Jesus begegnet. Von da an hat er sich auf den Weg gemacht, damit viele Menschen etwas über Jesus erfahren.

 

Autor dieser Andacht: Dagmar Zimmermann