Andacht
zu Kolosser 1,9-14
Der etwas
andere Held (1.Advent), Tag 5
Lesung:
Kolosser 1,9-14
Darum
lassen wir auch von dem Tag an, an dem wir's gehört haben, nicht ab, für euch
zu beten und zu bitten, dass ihr erfüllt werdet mit der Erkenntnis seines
Willens in aller geistlichen Weisheit und Einsicht, dass ihr des Herrn würdig
lebt, ihm in allen Stücken gefallt und Frucht bringt in jedem guten Werk und
wachst in der Erkenntnis Gottes und gestärkt werdet mit aller Kraft durch seine
herrliche Macht zu aller Geduld und Langmut. Mit Freuden sagt Dank dem Vater,
der euch tüchtig gemacht hat zu dem Erbteil der Heiligen im Licht. Er hat uns
errettet von der Macht der Finsternis und hat uns versetzt in das Reich seines
lieben Sohnes, in dem wir die Erlösung haben, nämlich die Vergebung der Sünden.
Thema:
Wir sollen Geduld und langen Atem gegenüber anderen
haben.
Auslegung:
Plötzlich fällt der Fischer auf die Knie vor Jesus. Er spürt, wie wenig sein schmutziges, böses Leben zu Jesus passt. Die ganze Nacht hatte der Fischer vergeblich gearbeitet. Auf das Wort Jesu hin machte er einen riesigen Fang (Lukas 5,1-11).
Ich kann mich in Petrus, dem Fischer, wiederfinden. Ich darf zu
Jesus, dem König Gottes, gehören. Aber ich bin eigentlich viel zu schlecht
für ihn. Was soll ich tun? Der Kolosserbrief antwortet "Lebt würdig des Herrn!" Das heißt zweierlei:
1. Jesus danken. Obwohl ich ein Sünder bin, schenkt er mir das Allerhöchste:
seine Gemeinschaft. Er vergibt mir meine Sünden. Er hat mich erlöst vom Bösen.
Das ewige Leben wird er mir schenken. Danke, Herr Jesus!
2. Jesus bitten, dass er mich verändert. Ich möchte ihm mehr entsprechen. Mein
Glaube soll Früchte tragen. Ich möchte Gutes tun. Bersonders möchte ich
denselben langen Atem mit anderen haben, den er mit mir hat.
Gebet:
Knien Sie sich hin und stellen Sie sich vor,
Jesus stünde direkt vor Ihnen. Beten Sie:
Jesus, du bist so gut und perfekt, ich aber bin ein unvollkommener
und sündiger Mensch. Eigentlich passe ich nicht zu dir. Ich danke dir,
dass ich trotzdem zu dir gehören darf, und dass du es mit mir aushältst. Du
schenkst mir so viel: Vergebung, Erlösung und ewiges Leben. Bitte, gib mir und
allen Christen, dass ich immer mehr werde wie du. Gib mir Geduld und einen
langen Atem mit den Menschen, die es mir schwer machen. Lass mich sie
aushalten, wie du mich aushältst.
Impuls:
Denken Sie heute an eine Person, die Ihnen das Leben besonders schwer macht. Stellen Sie ein Foto dieser Person auf. Wahrscheinlich empfinden Sie berechtigten Ärger und sind verletzt. Reden Sie mit Gott über das, was in Ihnen aufgewühlt wird. Nehmen Sie sich vor, trotz allem geduldig zu bleiben und einen langen Atem zu haben. Bitten Sie Jesus um die Kraft dazu.
Hintergrundinformationen:
v Dieser Abschnitt ist dem
Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Kolossä (im heutigen
Südwesten der Türkei) entnommen. Paulus befand sich im Gefängnis. Der Brief
stammt wahrscheinlich aus dem Jahre 60 n.Chr.
v Langmut bedeutet: einen langen
Atem haben, großherzig bleiben.
v Geduld (griech: upomonh) meint: dranbleiben,
auch wenn es schwierig wird.
v Heilige sind für Paulus alle,
die zu Christus gehören.
v Die Teilhabe am Reich
Gottes ist allen Christen fest zugesagt wie ein Erbteil. Das Erbteil
schließt die Erlösung durch Christus und die Vergebung der Sünden mit ein.
Autor dieser Andacht: Robert Augustin