Andacht
zu Habakuk 3,1-4.10.11.18.19
Enttarnung
(Letzter Sonntag nach Epiphanias), Tag 4
Lesung:
Habakuk 3,1-4.10.11.18.19
Dies ist das Gebet des Propheten Habakuk, nach
Art eines Klageliedes: HERR, ich habe die Kunde von dir gehört, ich habe dein
Werk gesehen, HERR! mache es lebendig in naher Zeit, und lass es kundwerden in
naher Zeit. Im Zorne denke an Barmherzigkeit! Gott kam von Teman und der
Heilige vom Gebirge Paran. SELA. Seines Lobes war der Himmel voll, und seiner
Ehre war die Erde voll. Sein Glanz war wie Licht; Strahlen gingen aus von
seinen Händen. Darin war verborgen seine Macht.
Die Berge sahen dich, und ihnen ward bange. Der
Wasserstrom fuhr dahin, die Tiefe ließ sich hören. Ihren Aufgang vergaß die
Sonne, und der Mond stand still; beim Glänzen deiner Pfeile verblassen sie,
beim Leuchten deines blitzenden Speeres.
Aber ich will mich freuen des HERRN und fröhlich
sein in Gott, meinem Heil. Denn der HERR ist meine Kraft, er wird meine Füße
machen wie Hirschfüße und wird mich über die Höhen führen. VORZUSINGEN, BEIM
SAITENSPIEL.
Thema:
Gottes lichte
Herrlichkeit kann auch zum Gericht erscheinen
Auslegung:
Eigentlich geht es uns ausgesprochen gut in Deutschland. Wenn mir aber ab und zu bewusst wird, wie bei uns alle Gebote Gottes übertreten werden, oft sogar frech und selbstverständlich, dann wird mir bange. Sägen wir damit nicht den Ast von Freiheit, Gerechtigkeit und Wohlstand ab, auf dem wir sitzen?
Zur Zeit des Propheten Habakuk ging es in Juda und Jerusalem
ähnlich zu. Habakuk litt darunter. Er rang darum mit Gott.
Gott zeigte sich ihm in einer Lichtvision, die zugleich herrlich und erschreckend war. Gott machte klar, dass er ganz real eingreifen würde. Er würde einschreiten gegen die
Gottlosigkeit in seinem Volk, aber auch gegen die Chaldäer. Diese hatten
bereits zahlreiche andere Völker unterworfen und sollten nun auch Gottes Strafgericht an Israel vollziehen. Weil sie aber in
allen ihren bisherigen Eroberungen äußerst grausam vorgegangen waren, hatten
sie damit ebenfalls den Zorn Gottes auf sich gezogen.
Gott lässt sich nicht spotten. Sein Gericht kommt über alle
Gottlosigkeit und Unmenschlichkeit. Damals gab es Krieg und Israel wurde
unterworfen. Das Gericht Gottes kann aber auch darin bestehen, dass er eine
Gesellschaft den Folgen ihrer Sünden
überlässt. Wenn ich mir das klar mache, wird mir
wieder bange.
Weil Habakuk den Zorn Gottes kommen sieht und ihn fürchtet, bittet
er auch um Barmherzigkeit. Er kommt schließlich dazu, Gott ungebrochen zu
vertrauen. Gott wird auch im Gericht sein Heil und seine Kraft sein, so wie für jeden anderen, der auch dann noch am
Vertrauen und Gehorsam gegen Gott festhält.
Gebet:
Herr, mir wird Angst, wenn ich auf die Werte sehe, die in unserer Gesellschaft Medien und z.T. auch
Politiker vertreten. Wie man sich öffentlich eher über dich lustig macht,
anstatt dir Ehre zu erweisen. Trotzdem bitte ich dich um eine Zeit der Gnade, in der es für viele noch einmal ein
Umdenken gibt und um den Mut, auch in
schweren Zeiten mein Vertrauen auf dich nicht wegzuwerfen.
Impuls:
1.
Beten sie für die Meinungsmacher
unseres Volkes, dass
Einzelnen die Augen
aufgehen für Gott und seine
Gebote.
2. Schreiben
Sie einen Leserbrief oder sagen sie in einem Gespräch ihre
Meinung als Christ.
3.
Ermutigen Sie junge
Christen, sich als Journalist oder in einem öffentlichen Amt für christliche Werte einzusetzen.
Ergebnis:
Auch in einem Umfeld, das sich nicht um Gott kümmert, und in dem die negativen Auswirkungen spürbar werden, sollen Christen im Vertrauen auf Gott ihren Glauben leben.
Hintergrundinformationen:
v Der Prophet Habakuk trat vermutlich kurz
vor 600 v.Chr. auf. Habakuk klagt über Frevel und Gewalt. Im Namen Gottes
kündigt er das Gericht an.
Autorin dieser Andacht: Adelheid Augustin