Andacht
zu Jesaja 9, 5-6
Der
heruntergekommene Gott (Christfest), Tag 4
Lesung:
Jesaja 9, 5-6
Denn uns ist ein Kind geboren, ein
Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und er heißt
Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst; auf dass seine Herrschaft groß
werde und des Friedens kein Ende auf dem Thron Davids und in seinem Königreich,
dass er's stärke und stütze durch, Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in
Ewigkeit. Solches wird tun der Eifer des HERRN Zebaoth.
Thema:
Stell dir vor es ist Weihnachten und keiner geht hin.
Auslegung:
Stell dir vor es ist Weihnachten
und keiner geht hin. Es gäbe keinen Christbaum,
es gäbe keine Weihnachtsgans und keine Geschenke. Dann würde uns doch etwas fehlen?
Stell dir vor es ist Weihnachten und keiner denkt an das Geburtstagskind. Ist es nicht so: alles ist wichtiger
als Jesus Christus an Weihnachten? Und keiner vermisst das Geburtstagskind.
Das Kind wird nicht vermisst, doch uns fehlen die Dinge, die es bringt: der Friede, das Recht und die Gerechtigkeit. Das vermissen wir doch schmerzlich an
Weihnachten. Umfragen zeigen, das an Weihnachten besonders viel gestritten wird. Könnte das wieder anders werden,
wenn wir das Geburtstagskind
Jesus Christus in den
Mittelpunkt stellen.
Dann kann Jesus wieder den Frieden
bringen, der dadurch möglich wird, dass ich meine Unversöhnlichkeit aufgebe und
dem anderen vergebe.
Dann kann er wieder das Recht bringen,
weil die Gebote Gottes noch heute sinnvolles Leben ermöglichen.
Dann kann er wieder Gerechtigkeit
bringen, weil er mein Verhältnis zu Gott
wieder ins rechte Licht rückt.
Gebet:
Barmherziger Gott, lass es bei uns Weihnachten werden, indem wir
das Geburtstagkind Jesus Christus in die Mitte stellen. Lass seinen Frieden, sein Recht und seine Gerechtigkeit in unseren Herzen und Häusern Wirklichkeit werden. Amen.
Impuls:
Nehmen Sie eine Weihnachtspostkarte zur Hand und schauen Sie sich das Bild an. Nehmen Sie alle Äußerlichkeiten weg, was bleibt übrig? Frieden, Recht und Gerechtigkeit - haben diese Eigenschaften einen Platz auf der Karte?
Ergebnis:
Weihnachten findet erst dann statt, wenn das Geburtstagkind Jesus Christus im Mittelpunkt steht.
Hintergrundinformationen:
v Frieden im biblischen Sinn ist
ein Begriff des Glaubens, nicht der Politik. Er ist nicht zu trennen von der
Ehrfurcht vor Gott und ist sein Geschenk, das er dem Gläubigen schenkt, und
dieser an seine Umwelt weitergibt.
v Recht hat uns Gott in seinen
Geboten und Handeln gegeben. Die wichtigsten Quellen sind die Zehn Gebote und
das Leben von Jesus Christus.
v Gerechtigkeit ist unverdiente Gabe Gottes an den Menschen,
indem er ihn in seiner Gnade gerecht spricht und so neue Gemeinschaft mit sich
ermöglicht.
Autor dieser Andacht: Pfarrer Ralf Krust
(ralf@krust.de)