Andacht zu 2.Könige 4,38-41
Satt
geworden (7.Sonntag nach Trinitatis), Tag 4
Lesung:
2.Könige 4,38-41
Als aber
Elisa wieder nach Gilgal kam, war Hungersnot im Lande. Und als die
Prophetenjünger vor ihm saßen, sprach er zu seinem Diener: Setze einen großen
Topf auf und koche ein Gemüse für die Prophetenjünger! Da ging einer aufs Feld,
um Kraut zu sammeln, und fand ein Rankengewächs und pflückte sein Kleid voll
mit wilden Gurken. Und als er kam, schnitt er's in den Topf zum Gemüse - sie
kannten's aber nicht - und legte es den Männern zum Essen vor. Als sie nun von
dem Gemüse aßen, schrien sie und sprachen: O Mann Gottes, der Tod im Topf! Denn
sie konnten's nicht essen. Er aber sprach: Bringt Mehl her! Und er tat's in den
Topf und sprach: Lege es den Leuten vor, dass sie essen! Da war nichts Böses
mehr in dem Topf. Es kam aber ein Mann von Baal-Schalischa und brachte dem Mann
Gottes Erstlingsbrot, nämlich zwanzig Gerstenbrote, und neues Getreide in
seinem Kleid. Er aber sprach: Gib's den Leuten, dass sie essen! Sein Diener
sprach: Wie soll ich davon hundert Mann geben? Er sprach: Gib den Leuten, dass
sie essen! Denn so spricht der HERR: Man wird essen, und es wird noch
übrigbleiben. Und er legte es ihnen vor, dass sie aßen; und es blieb noch übrig
nach dem Wort des HERRN.
Thema:
Gott kann giftige Situationen genießbar machen
Auslegung:
Warum steht so etwas nur in der Bibel?
Will uns da jemand in die Anfänge der Kochkunst einweisen? Mit Sicherheit
nicht! Wir erleben ein Treffen von Volltheologen. Profis in Sachen Gott! Wie
kann Gott diese Menschen erreichen, die sich oft schon ihr eigenes Bild
von Gott gemacht haben? Wie kann Gott uns erreichen, die wir den Kopf
oft so voller Gedanken haben? Ganz einfach: Gott spricht zu ihnen im Alltag,
beim Essen. Mehl war damals auch Teil des Speiseopfers. Wegen seiner weißen
Farbe galt es als Symbol der Reinheit. Gott macht deutlich, dass er giftige und auswegslose Situationen
wieder genießbar machen kann. Nicht gleich die Flinte ins Korn
werfen, sondern ganz bewusst Gott in die Situation mit einplanen und einbauen.
Hier wird sich dann Entscheidendes ändern. Wenn Gott bei uns mitmischt, ändern sich Menschen
und Sachlagen.
Gebet:
HERR, rede doch auch du in meinem Alltag. Zeige dich mir und
lass mich nicht vergessen, dass du auch in ausweglosen Situationen handeln kannst.
Impuls:
In welcher Situation leben Sie? Wie würde Ihre Situation aussehen, wenn Sie ganz bewusst Gott mit einbeziehen? Warum tun Sie es nicht?
Hintergrundinformationen:
v Nach 2.Mose 29,2; 3.Mose
2,1-5 und 1.Chronik 2,29 wurde Mehl auch für das Speiseopfer verwendet.
Autor dieser Andacht: Jörg Seitz