Andacht
zu Jesaja 40,26-31
Wie
neugeboren (Quasimodogeniti), Tag 3
Lesung:
Jesaja 40,26-31
Hebet
eure Augen in die Höhe und seht! Wer hat dies geschaffen? Er führt ihr Heer
vollzählig heraus und ruft sie alle mit Namen; seine Macht und starke Kraft ist
so groß, dass nicht eins von ihnen fehlt. Warum sprichst du denn, Jakob, und
du, Israel, sagst: »Mein Weg ist dem HERRN verborgen, und mein Recht geht vor
meinem Gott vorüber«? Weißt du nicht? Hast du nicht gehört? Der HERR, der ewige
Gott, der die Enden der Erde geschaffen hat, wird nicht müde noch matt, sein
Verstand ist unausforschlich. Er gibt dem Müden Kraft und Stärke genug dem
Unvermögenden. Männer werden müde und matt, und Jünglinge straucheln und
fallen; aber die auf den HERRN harren, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren
mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln
und nicht müde werden.
Thema:
Gott gibt dem Müden Kraft
Auslegung:
Manche Menschen gehen zu Tagungen oder Persönlichkeitstrainings, um ihr Selbstbewusstsein aufbauen zu
lassen. Entscheidend ist, vor welchem Hintergrund solche Arbeit geschieht.
Jesaja nennt den denkbar besten Hintergrund: den lebendigen
Gott. Ein Blick in den nächtlichen Himmel
lässt uns etwas ahnen von der immensen Macht Gottes. Die Sterne: sie alle hat
Gott geschaffen. Sie sind in seiner Hand. Heute wissen wir noch besser als
Jesaja damals, welche Größenordnung da im Spiel ist: Wir sprechen von Galaxien
und Lichtjahren, und wir staunen über die noch immer unausforschliche Weite des
Alls.
Was kann ein schlapp
gewordener Mensch da
besseres tun, als von diesem ewigen Gott Kraft
zu tanken? Jesaja weiß, dass Gott den Müden Kraft
geben kann. Sie werden auffahren mit Flügeln wie Adler. Ist das nicht ein
wunderschönes Bild?
Damit das geschieht, ist vor allem eines nötig: Auf den
HERRN harren. Warten. Das heißt erstens: Ich darf ehrlich
sein. Ich darf zugeben, dass ich mich nicht am eigenen Schopf aus dem Sumpf
ziehen kann. Sprüche wie Ich bin o.k. Ich kann alles, wenn ich nur will. In
mir schlummern riesige Kraftpotentiale habe ich nicht nötig. Sie sind wie
Psycho-Doping. Kurzfristig bringen sie Erfolg. Langfristig machen sie mich
kaputt.
Auf den HERRN harren heißt zweitens: Ich
schaufele Zeit frei und richte meine ganze Aufmerksamkeit auf Gott. Nachdrücklich bitte ich ihn um seinen Geist. Denn in
seiner, nicht in meiner Hand ist die Kraft zum Leben.
Gebet:
Jesus, ich bitte dich für diejenigen Menschen, denen die Kraft zum Leben fehlt, die
matt und schwach geworden sind. Besonders denke ich an ... [konkrete Personen]. Hilf diesen Leuten auf. Richte sie auf. Lass sie neue Kraft schöpfen von dir.
Impuls:
Leute gehen extra zu teuren Trainings, um sich aufbauen zu lassen und Selbstvertrauen zu entwickeln. Dabei investieren sie auch viel Zeit. Wie ist das mit der Zeit, die Sie (als Christ) investieren, um mit Gott alleine zu sein und in Gott sich selbst zu finden?
Autor dieser Andacht: Robert Augustin