Andacht zu Römer 8,7-11
Gottes wunderbare Welt (Jubilate), Tag 3
Lesung:
Römer 8, 7-11
Denn fleischlich gesinnt sein ist Feindschaft gegen Gott, weil das Fleisch dem Gesetz Gottes nicht untertan ist; denn es vermag's auch nicht. Die aber fleischlich sind, können Gott nicht gefallen. Ihr aber seid nicht fleischlich, sondern geistlich, wenn denn Gottes Geist in euch wohnt. Wer aber Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein. Wenn aber Christus in euch ist, so ist der Leib zwar tot um der Sünde willen, der Geist aber ist Leben um der Gerechtigkeit willen. Wenn nun der Geist dessen, der Jesus von den Toten auferweckt hat, in euch wohnt, so wird er, der Christus von den Toten auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber lebendig machen durch seinen Geist, der in euch wohnt.
Thema:
Wenn durch den Geist Gottes Christus in uns wohnt, ist das neue, ewige Leben in uns
Auslegung:
Haben Sie auch schon mal gedacht: Der Geist ist willig, das Fleisch ist schwach (Matthäus 26,41)
als Sie abnehmen wollten, aber die Schokolade zu verführerisch war? Paulus
sieht hier den Gegensatz von Fleisch
und Geist in einer noch viel tieferen Dimension:
Das sogenannte fleischliche Leben endet im Tod,
denn es ist von Gott getrennt. Dagegen führt das sogenannte geistliche Leben
ins ewige Leben, denn durch den Glauben an Christus
nimmt der Heilige Geist Wohnung in einem Menschen. Er wirkt ein Leben, das Gott
gefällt und nicht der Verurteilung unterliegt.
Fleisch meint hier also nicht nur die Schwäche,
die der Verlockung der Schokolade erliegt, sondern Fleisch ist die
menschliche Auflehnung gegen Gott
und seinen Willen. Das Fleisch bewirkt unsere Trennung von Gott, unseren
Unwillen und Ärger über Gott, Verschlossenheit und Gleichgültigkeit ihm
gegenüber. Sobald jemand aber anfängt zu sagen: Ja Herr, du hast Recht, ich
habe Unrecht ist Gottes
Geist in ihm am Werk.
Seit Christus gekommen ist, wirkt Gottes Geist in denen, die an Christus
glauben.
Wenn der Geist Gottes in uns die Gegnerschaft zu Gott überwunden hat, dann ist unsere Erlösung schon da, wenn auch noch nicht abgeschlossen. Körperlich
sind wir zum Beispiel noch Leid und Krankheit ausgeliefert, auch als Christen. Geistlich erleben wir noch Anfechtungen. Aber das Neue, das begonnen hat durch den
Geist Gottes, lässt alles, das Leid wie das Schöne, in einem neuen Licht
erscheinen, dem Licht der Wirklichkeit und Wahrheit Gottes.
Gebet:
Herr Jesus Christus, ich
muss mein Leben heute leben, zum Beispiel in der Midlife-Crisis, einer Krankheit, einer Sorge
um mein Kind, den Arbeitsplatz ... Bitte gib mir die Gewissheit,
dass du durch den Heiligen Geist in mir bist und mein Leben zu deinem Ziel führst.
Impuls:
Der Geist Gottes
bezeugt unserm Geist, dass wir Gottes Kinder sind. Wenn Sie darüber Zweifel haben, ob der Geist Christi
in Ihnen ist, bitten Sie Gott in nächster Zeit immer wieder um Vergewisserung, bis Sie diese haben.
Hintergrundinformationen:
v Die Aussagen des Paulus
über das Fleisch dürfen nicht als körperfeindlich missverstanden werden.
Denn Paulus verwendet zwar den Begriff Fleisch (griechisch: sarx) als
Sinnbild für die menschliche Auflehnung gegen Gott , zugleich redet er aber vom
Körper (griechisch: soma) in einer ausgesprochen positiven Weise. So kann er
zum Beispiel behaupten: Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des
Heiligen Geistes ist, der in euch ist und den ihr von Gott habt, und dass ihr
nicht euch selbst gehört? (1.Korinther 6,19)
v
Eine
Andacht zu einem ähnlichen Text findet sich unter Endlich
wiedergefunden (Tag 7).
Autorin dieser Andacht: Adelheid Augustin