Andacht zu Eph. 5,8b-14
Lichtblicke
(8. Sonntag nach Trinitatis), Tag 3
Lesung:
Epheser 5,8b-14
Lebt als
Kinder des Lichts; die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und
Wahrheit. Prüft, was dem Herrn wohlgefällig ist, und habt nicht Gemeinschaft
mit den unfruchtbaren Werken der Finsternis; deckt sie vielmehr auf. Denn was
von ihnen heimlich getan wird, davon auch nur zu reden ist schändlich. Das
alles aber wird offenbar, wenn's vom Licht aufgedeckt wird; denn alles, was
offenbar wird, das ist Licht. Darum heißt es: Wach auf, der du schläfst, und
steh auf von den Toten, so wird dich Christus erleuchten.
Thema:
Wir sollen gute Spiegel sein.
Auslegung:
Viele haben es in der Schule einmal versucht,
den Lehrer oder Mitschüler durch einen Lichtfleck
zu ärgern oder zu irritieren. Man braucht nur einen kleinen Spiegel, manchmal
reicht auch ein Uhrenglas, um diesen Lichtfleck wandern zu lassen. Der Spiegel
hat das Licht nicht selbst hervorgebracht, aber geschickt in die Sonne
gehalten, hat er das Licht eingefangen und weitergegeben. Genau diese
Empfehlung erhalten die Christen in Ephesus. Zunächst werden sie angestrahlt von Gottes Licht (V.8a). Sie selbst sind nicht die Quelle, aber
sie kennen die Quelle. Und wenn sie sich genau darauf ausrichten, dann können
sie das Licht Jesu weitergeben in ihre Zeit und Welt. Jesus traut seinen Leuten zu, dass sie
prüfen können, was in ihrer Zeit dran ist und Gott wohlgefällig
(V.10). Mancher findet dass ein Leben mit Jesus
sehr anstrengend sein muss. Man darf das nicht und jenes nicht, und man muss
vieles tun, was keinen Spaß macht. Jesus ist mit seinem moralischen Zeigefinger
der große Spielverderber. Eine solche Haltung verkennt völlig, dass der Mensch
das Licht nicht aus sich
selbst herauspressen muss,
sondern dass er nur dafür zu sorgen braucht, dass er im Lichte Gottes steht und dort bleibt. Früchte des
Lichtes sind keine Eigengewächse, sondern Lichtreflektionen empfangener Energie Gottes. Sicher, manchmal bleibt der Spiegel
dunkel. Dann ist es an der Zeit aufzuwachen (V.14) und sich neu auf Christus auszurichten.
Gebet:
Herr, ich muss bekennen, dass ich
manchmal vergessen habe, mich an dir als Quelle des
Lichtes zu orientieren. Vergib, wenn dadurch von dir geschenkte Energie nicht
weitergeleitet wurde.
Impuls:
Überlegen Sie, an welchen Stellen Sie zu angestrengt versucht haben, den Glauben in den Alltag umzusetzen. Schauen sie einfach nach der Quelle, von der Sie neue Energie bekommen können.
Hintergrundinformationen:
v Licht und Finsternis: Das griechische
Weltbild war dualistisch aufgebaut. Die Begriffe von Licht und Finsternis
spielten darin eine herausragende Rolle. Licht, das war die Seite Gottes, der
Erkenntnis und der Weisheit. Finsternis, das war die Seite des Bösen, der
Dummheit und der Orientierungslosigkeit.
v Die Bibel macht in
verschiedenen Bildern deutlich, dass ein Leben mit Christus entsprechende Folgen hat. Sie spricht in Gal.
5,22 von Früchten des Geistes. In Kol.3,8-17 dient der Kleiderwechsel als
Sinnbild der Veränderung.
v Wir sollen gute Spiegel sein. Gute Spiegel zeichnen sich
dadurch aus, dass sie gut reflektieren
und genau auf die Quelle ausgerichtet
sind.
Autor dieser Andacht: Konrad Flämig