Andacht zu Lukas 21,25-33
Weltuntergang – (k)ein Grund zur Panik  (2.Advent), Tag 3

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Lesung:

Lukas 21,25-33

Und es werden Zeichen geschehen an Sonne und Mond und Sternen, und auf Erden wird den Völkern bange sein, und sie werden verzagen vor dem Brausen und Wogen des Meeres, und die Menschen werden vergehen vor Furcht und in Erwartung der Dinge, die kommen sollen über die ganze Erde; denn die Kräfte der Himmel werden ins Wanken kommen. Und alsdann werden sie sehen den Menschensohn kommen in einer Wolke mit großer Kraft und Herrlichkeit. Wenn aber dieses anfängt zu geschehen, dann seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht. Und er sagte ihnen ein Gleichnis: Seht den Feigenbaum und alle Bäume an: wenn sie jetzt ausschlagen und ihr seht es, so wisst ihr selber, dass jetzt der Sommer nahe ist. So auch ihr: wenn ihr seht, dass dies alles geschieht, so wisst, dass das Reich Gottes nahe ist. Wahrlich, ich sage euch: Dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis es alles geschieht. Himmel und Erde werden vergehen; aber meine Worte vergehen nicht.

 

Thema:

Nach allen Katastrophen dieser Welt wartet auf einen Christen die Erlösung.

 

Auslegung:

 

Ganz groß stand es auf den Titelblättern der Illustrierten:  A n g s t . Was war der Grund? Eine Handvoll Terroristen hatte am 11.9.2001 einige Flugzeuge entführt und unter anderem das World-Trade-Center zum Einsturz gebracht. Etwa 6000 Menschen fanden den Tod. Die ganze westliche Welt war zutiefst erschrocken.

Was Jesus ankündigt ist noch viel umfassender: Ein astronomisches Großereignis, das das Kräftegleichgewicht der Himmelskörper aus dem Lot bringen wird. Man wird die Katastrophe kommen sehen und wird sie doch nicht verhindern können. Die Menschen werden vergehen vor Furcht, sagt Jesus. Das ist nachvollziehbar.

Umso erstaunlicher ist, was er seinen Jüngern noch sagt: Auch ihr werdet merken: Es geht los! Aber ihr braucht nicht die Panik und den Jammer der Welt zu teilen. Vielmehr: Seht auf, und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht!

Die Katastrophen dieser Welt können die, die an Jesus Christus glauben, nicht verschlingen. Sie werden hindurchgeführt werden. Und hinter allem Unheil wird Jesus, ihr Herr und Erlöser, sie erwarten und sie in seine Arme schließen.

Wie mag es den Feuerwehrleuten gegangen sein, die am 11.9.2001 in das brennende World-Trade-Center gingen und dort starben? Angst hatten sicher alle. Wer jedoch als Christ hineinging, durfte wissen, dass der Tod für ihn nicht das Ende ist, sondern der Anfang.

 

Gebet:

Herr Jesus Christus,

ich habe Angst, wenn ich daran denke, dass Krieg, Terror, Krankheit, Schmerzen oder der Tod mich oder unser Land treffen könnte. Nimm mich und alle Menschen, die mir nahe stehen, in deine Hände. Was immer kommen mag, führe uns hindurch. Gieße durch deinen Heiligen Geist die Zuversicht in unsere Herzen, in der wir dir, dem Erlöser getrost entgegen gehen können.

 

Impuls:

Lernen Sie folgende Liedstrophe auswendig (Evangelisches Gesangbuch 396,2):

Unter deinem Schirmen

bin ich vor den Stürmen

aller Feinde frei.

Lass den Satan wettern,

lass die Welt erzittern,

mir steht Jesus bei.

Ob es jetzt gleich kracht und blitzt,

ob gleich Sünd und Hölle schrecken,

Jesus will mich decken.

 

 

Hintergrundinformationen:

v     Menschensohn nennt sich Jesus sehr oft selbst. Dieser Titel hat vom AT her eine besondere Bedeutung. In Daniel 7,13 sieht der Prophet in einer Vision einen, der mit den Wolken kommt, wie eines Menschen Sohn, und dem Gott ewige Macht und Ehre gibt. Jesus deutet durch das Wort Menschensohn auf seine eigene, noch verborgene Hoheit hin.

v     Der Feigenbaum galt zur Zeit Jesu als Symbol für das Volk Israel. Im vorliegenden Text wird aber eher an eine botanische Beobachtung angeknüpft: Für den Sommer gibt es in der Natur Vorzeichen, nämlich das Ausschlagen der Bäume. Für die Wiederkunft Christi wird es in der Welt ebenfalls Vorzeichen geben, die Jesus in diesem Kapitel benennt.

v     Geschlecht kann in der Bibel zweierlei bedeuten: 1. Generation von Gleichaltrigen. 2. Den Stammbaum einer Familie oder einer bestimmten Sorte Mensch. Hier ist wohl das Zweite gemeint: Dieses Geschlecht spricht entweder auf das Volk Israel an, oder auf die Jünger als die zu Jesus Gehörigen. Dann wäre gemeint: Bis Himmel und Erde vergehen, wird es Menschen geben, die zu Jesus gehören.

 

 

Autor dieser Andacht: Robert Augustin