Andacht
zu Jeremia 23,5-8
Der etwas
andere Held (1.Advent), Tag 3
Lesung:
Jeremia 23,5-8
Siehe, es
kommt die Zeit, spricht der HERR, dass ich dem David einen gerechten Spross
erwecken will. Der soll ein König sein, der wohl regieren und Recht und
Gerechtigkeit im Lande üben wird. Zu seiner Zeit soll Juda geholfen werden und
Israel sicher wohnen. Und dies wird sein Name sein, mit dem man ihn nennen
wird: "Der HERR unsere Gerechtigkeit". Darum siehe, es wird die Zeit
kommen, spricht der HERR, dass man nicht mehr sagen wird: "So wahr der
HERR lebt, der die Israeliten aus Ägyptenland geführt hat!", sondern:
"So wahr der HERR lebt, der die Nachkommen des Hauses Israel herausgeführt
und hergebracht hat aus dem Lande des Nordens und aus allen Landen, wohin er
sie verstoßen hatte." Und sie sollen in ihrem Lande wohnen.
Thema:
Der Prophet Jeremia kündigt einen gerechten König an, der
Gottes Volk zusammenführen wird.
Auslegung:
Der HERR, unsere Gerechtigkeit, das ist ein starker Name für einen König.
Normalerweise stellt ein König - oder auch ein Regierender - Forderungen an
seine Untertanen. Er nimmt. Er neigt zur Korruption und zum Machtmißbrauch, wie
wir es in so vielen Ländern unserer Erde beobachten können. Der König, von dem
Jeremia spricht, gibt zuallererst. Er schenkt seinem Volk Frieden,
Rechtssicherheit und Geborgenheit.
Kann Jeremia hier von Jesus sprechen? Immerhin brachte
Jesus 500 Jahre nach Jeremia nicht politischen Frieden für Israel. Rom blieb
Besatzungsmacht, auch nach Jesus. Deshalb waren die Leute damals auch so
irritiert. Jesus selbst behauptete zwar, er sei der verheißene König, der Messias
Israels, aber er mischt sich nicht in das politische Tagesgeschehen ein. Er hat
ein ganz anderes Ziel. Sein Reich sei nicht von dieser Welt, sagt er. Und: Er
sei gekommen um sein Leben zu geben als Lösegeld für
viele. Das tat er auch: Er gab sein Leben, ließ sich hinrichten. Er tat es und
bezahlte damit unsere Zeche. Alle, die an ihn glauben, sind mit Gott im Reinen
- durch Jesus. Gottes Sohn selbst macht uns vor Gott gerecht. Er ist ein König
der gibt - der alles gibt für die Seinen. Und er ist der Einzige, der den Namen
wirklich verdient: "Der
Herr, unsere Gerechtigkeit."
Gebet:
Herr Jesus Christus, du bist Gottes König für unsere Welt. Du schaffst Recht und Gerechtigkeit. In dir findet das unruhige Herz Ruhe und Geborgenheit. Dein Reich komme zu mir. Mache meinen Glauben stark, dass ich ganz darauf vertrauen kann, dass ich vor Gott gerecht bin, weil du für mich bezahlt hast und ich zu dir gehören darf. Dein Reich komme zu mir, dass ich anderen gewähre, was Ihnen zusteht - oder auch mehr. Deine Gerechtigkeit lebe in mir! Dein Reich komme in unsere Welt, dass du ganz und überall König bist, allen Kriegen, allem Blutvergießen und allem Unrecht ein Ende setzt. Dein Reich komme.
Impuls:
Schreiben Sie den Satz Der HERR, unsere Gerechtigkeit in
Zierschrift auf einen Zettel und platzieren Sie ihn an einer Stelle, wo Sie ihn
immer wieder sehen. Danken Sie Gott dafür, dass er jeden/jede gerecht spricht,
der/die im Glauben mit Jesus verbunden ist.
Hintergrundinformationen:
v David war König von Israel und
Juda um 1000 v.Chr. Auch Jesus war ein Nachkomme Davids.
v Der Auzug aus Ägyptenland
ist im AT die große Rettungstat Gottes, die immer wieder erwähnt wird.
Jeremia kündigt ein noch größeres Ereignis an.
v Die Zerstreuung
Israels begann zu Lebzeiten Jeremias mit der Babylonischen Gefangenschaft
und setzte sich über 2500 Jahre durch. Erst 1948 wurde wieder ein Staat Israel
aufgerichtet - die Weissagung Jeremias hat sich in diesem Punkt erfüllt.
v Der Herr, unsere
Gerechtigkeit könnte eine Anspielung auf den Namen des Königs Zedekija sein.
Zweiffellos wird hier aber auch auf die Wirksamkeit Jesu Christi
vorausgewiesen, der Sünder vor Gott gerecht macht
v durch den Glauben.
Autor dieser Andacht: Robert Augustin