Andacht
zu Hebräer 4,12-13
Mitten
in's Herz (Sexagesimä), Tag 2
Lesung:
Denn das Wort Gottes ist lebendig und kräftig und schärfer als jedes zweischneidige Schwert, und dringt durch, bis es scheidet Seele und Geist, auch Mark und Bein, und ist ein Richter der Gedanken und Sinne des Herzens. Und kein Geschöpf ist vor ihm verborgen, sondern es ist alles bloß und aufgedeckt vor den Augen Gottes, dem wir Rechenschaft geben müssen.
Thema:
Vorsicht, scharf!
Auslegung:
Worte
sind nicht nur Schall und Rauch. Vielleicht haben sie selber als Kind
erlebt, wie eine abwertende Bemerkung über ihr Äußeres Sie bis heute
verfolgt. Sicher haben Sie schon gemerkt, wie wohl ein Lob oder ein paar
freundliche Worte tun. Worte wirken. Erst recht das Wort Gottes.
Gott handelt richtiggehend durch sein Wort. Bei der Schöpfung sprach Gott und es geschah.
Christus wird als das fleischgewordene Wort Gottes bezeichnet.
Gott selber ist mit seinem Wort eins. Nie werden Gottes Reden und
sein Wirken voneinander abweichen. Wo Gottes Wort ist, da ist auch seine Kraft,
was er sagt, ist auch das, was er tut. Und wie Gott für das Gute steht, so wird auch sein Wort
das Böse aufdecken und richten. Einige Beispiele:
(1) Jesus hat
mit dem Wort Gottes dem Teufel
widersprochen, als der
versuchte, ihn von Gott und seinem Auftrag abzubringen.
(2) Obwohl sie
an Jesus glaubte, hatte eine Frau sich in den Kopf gesetzt, einen verheirateten
Mann für sich zu bekommen. Irgendwie wusste sie, dass es nicht richtig war,
aber sie meinte, Gott würde bei ihr eine Ausnahme machen. Als sie ihre
Geburtstagelosung in diesem Jahr entdeckte, wusste sie, dass Gott das nicht tun
würde und war tief getroffen. Da stand: Du sollst nicht ehebrechen! (2. Mose 20,14)
(3) Ein junger
Mann befand sich in einer Lebens- und Glaubenskrise. Irgendwie kam er darauf,
nach seinem Taufspruch zu forschen. Das erwies sich als nicht ganz einfach. Als
er ihn schließlich erfuhr, war er tief berührt, denn da sagte Gott zu ihm: Es
mögen wohl Berge und Hügel hinfallen, aber meine Gnade wird nicht von dir weichen... (Jesaja 54,10).
Gebet:
Herr, bitte gib doch Gnade, dass wieder mehr Menschen bei uns die
Gelegenheit haben, dein
Wort in ihrem Herzen und Gewissen wahrzunehmen,
sich dir unterzuordnen und anzuvertrauen.
Impuls:
Achten Sie heute auf Ihre
Worte. Machen Sie sich
bewusst, dass Gott jedes Ihrer Worte hört. Was sagt er wohl dazu?
Ergebnis:
Durch sein Wort redet Gott
auch heute so, dass Menschen wissen: Jetzt bin ich gemeint. Es trifft uns als
Gesetz und Evangelium, Anspruch und Zuspruch.
Hintergrundinformationen:
v Die Herrnhuter Losungen enthalten für jeden Tag
des Jahres ein Bibelwort aus dem Alten Testament und ein Bibelwort aus
dem Neuen Testament.
v Christus als das fleischgewordene Wort Gottes siehe T3_Christfest (Johannes 1,1-5.9-14)
v Nicht ehebrechen siehe T1_20_n_Trinitatis (Die Zehn Gebote)
Autorin dieser Andacht: Adelheid Augustin