Andacht
zu Jeremia 31,31-34
Sehnsucht
nach neuem Schwung (Exaudi), Tag 2
Lesung:
Jeremia 31,31-34
Siehe, es
kommt die Zeit, spricht der HERR, da will ich mit dem Hause Israel und mit dem
Hause Juda einen neuen Bund schließen, nicht wie der Bund gewesen ist, den ich
mit ihren Vätern schloss, als ich sie bei der Hand nahm, um sie aus Ägyptenland
zu führen, ein Bund, den sie nicht gehalten haben, ob ich gleich ihr Herr war,
spricht der HERR; sondern das soll der Bund sein, den ich mit dem Hause Israel
schließen will nach dieser Zeit, spricht der HERR: Ich will mein Gesetz in ihr
Herz geben und in ihren Sinn schreiben, und sie sollen mein Volk sein, und ich
will ihr Gott sein. Und es wird keiner den andern noch ein Bruder den andern
lehren und sagen: "Erkenne den HERRN", sondern sie sollen mich alle
erkennen, beide, klein und groß, spricht der HERR; denn ich will ihnen ihre
Missetat vergeben und ihrer Sünde nimmermehr gedenken.
Thema:
Bewusstseinswandel durch Gottes Geist
Auslegung:
Neue Waffengesetze gegen Gewalt. Kondome gegen AIDS.
Ganztagsschulen für bessere Bildung. Was ist das alles für eine Flickschusterei!
Solange sich die Menschen nicht von Grund
auf ändern, kratzt das alles nur an der Oberfläche.
Die Verheißung des Jeremia hingegen macht ganze Sache. Wenn ich
sie lese, packt mich Zustimmung und tiefe Sehnsucht: Herr, wann kommt
endlich der Tag, an dem dein Gesetz in die Herzen der Menschen geschrieben sein wird! Der Tag, an dem jeder deinen
Willen kennen und auch tun wird!
Ich genieße die Worte des Jeremia. Ich vertraue auf Gottes
Versprechen Siehe, es kommt die Zeit. Ich kann es kaum erwarten. Da wird es keine Waffengesetze mehr
brauchen, weil es keine Gewalt mehr geben wird! Keinen Schutz gegen AIDS, weil
niemand mehr an Ehebruch denken wird! Keine Bildungsoffensiven, weil
Gottesfurcht zur vollen Erkenntnis des Guten führen wird!
Auch heute ist von diesen traumhaften Zuständen schon etwas
sichtbar: mit Christus. Wie ein zartes Pflänzchen beginnt der Neue Bund zu wachsen. Achten
wir auf das, was am Pfingsttag geschehen ist. Da wusste Petrus plötzlich
Bescheid, obwohl er gar nicht studiert hatte. Da wuchs eine Gemeinde, die ein
Herz und eine Seele war vereint im Gehorsam gegen Gottes Willen.
Das zarte Pflänzchen kann auch bei uns wachsen. Orientieren wir
uns an dem, was damals geschah. Knüpfen wir positiv daran an. Christus kann
unsere Herzen neu machen.
Gebet:
Jesus, du kennst mich. Du weißt, was in mir vorgeht. Bitte schreibe dein Gesetz in mein Herz.
Gib mir deinen Geist, damit ich von innen heraus will und plane, was gut ist.
Wecke eine Sehnsucht nach deinem Reich. Dasselbe bitte ich für die Menschen in
meinem Heimatland. Herr, erbarme dich!
Impuls:
Beobachten Sie, wo Gott heute das Gebet zu dieser Andacht erfüllt. Gibt es Momente, in denen Sie spüren, dass Sie in vollem Einklang mit Gott und seinem Willen sind? Genießen Sie diese Augenblicke, danken Sie Gott dafür und bitten Sie ihn um Wiederholung oder Verlängerung.
Hintergrundinformationen:
v In der Vision des
Jeremia geht es nicht um eine fundamentalistische Theokratie, die mit Gewalt
durchgesetzt wird (wie viele Moslems sie auf Grundlage des Koran durchsetzen
wollen), sondern es geht um eine neue Gesinnung, die ohne Zwang von den Herzen der
Menschen ausgehen wird.
Autor dieser Andacht: Robert Augustin