Andacht zu Philipper 1,3-11
Frei von Schuld (22.Sonntag nach Trinitatis) Tag 2

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Lesung:

Philipper 1,3-11

Ich danke meinem Gott, sooft ich euer gedenke - was ich allezeit tue in allen meinen Gebeten für euch alle, und ich tue das Gebet mit Freuden -, für eure Gemeinschaft am Evangelium vom ersten Tage an bis heute; und ich bin darin guter Zuversicht, dass der in euch angefangen hat das gute Werk, der wird's auch vollenden bis an den Tag Christi Jesu. Wie es denn recht und billig ist, dass ich so von euch allen denke, weil ich euch in meinem Herzen habe, die ihr alle mit mir an der Gnade teilhabt in meiner Gefangenschaft und wenn ich das Evangelium verteidige und bekräftige. Denn Gott ist mein Zeuge, wie mich nach euch allen verlangt von Herzensgrund in Christus Jesus. Und ich bete darum, dass eure Liebe immer noch reicher werde an Erkenntnis und aller Erfahrung, so dass ihr prüfen könnt, was das Beste sei, damit ihr lauter und unanstößig seid für den Tag Christi, erfüllt mit Frucht der Gerechtigkeit durch Jesus Christus zur Ehre und zum Lobe Gottes.

 

Thema:

Paulus betet dafür, dass in der Gemeinde eine Liebe wächst, die alles prüft und erkennt, was das Beste ist.

 

Auslegung:

Haben Sie sich schon mal so richtig über Ihre Gemeinde gefreut? Freude, nicht weil etwas gelungen ist, eine Aktion gut geklappt hat oder eine besondere Veranstaltung gewesen ist, sondern die Freude über den einzelnen Menschen in der Gemeinde. Freude, darüber, dass in dieser Gemeinde Menschen beieinander sind, die ihren Weg in der Nachfolge Jesu gehen wollten.

Diese Freude bewegt Paulus. Es ist Freude und Dankbarkeit, die daraus resultiert, was Gott selbst an seiner Gemeinde getan hat.

Der Blick des Paulus geht aber nicht nur zurück auf den Anfang, er bleibt auch nicht in der Gegenwart hängen, sondern richtet sich voller Hoffnung in die Zukunft. Er betet, dafür, dass Christus am Tag seiner Wiederkunft in Philippi eine Gemeinde vorfindet, die „bereit ist“. Wann ist eine Gemeinde bereit? – Wenn sie in der Liebe lebt und handelt. Deshalb betet er für ein Wachstum der Liebe. Liebe ist nie „ausgewachsen“

Gott will eine Liebe, die begründet ist und versteht, eine Liebe, die Wichtiges und Unwichtiges unterscheiden lernt, und das Gute für den anderen im Blick hat. Diese Liebe sucht nicht Genuss und Bereicherung am anderen, sondern prüft alles und erkennt, was wirklich das Beste für die Gemeinde ist.

 

Gebet:

Herr, manchmal fällt es mir schwer, von mir selbst weg zu sehen und die anderen mehr in den Blick zu nehmen. Ich bitte dich, dass du mir hilfst den Blick für die anderen frei zu bekommen und ihnen Liebe zu erweisen.

„Das will ich mir schreiben in Herz und Sinn, dass ich nicht für mich auf Erden bin,

dass ich die Liebe, von der ich leb, liebend an andere weitergeb.“

 

Impuls:

Die Liebe des Paulus zeigt sich darin, dass er für die Philipper danken und beten kann. Machen Sie sich heute Gedanken darüber, für welchen Menschen ihrer Gemeinde sie fürbittend und dankend bei Gott einstehen können.

Vielleicht nehmen Sie auch jeden Tag einen anderen Menschen mit in ihr Gebet.

 

Hintergrundinformationen:

v     Paulus schrieb den Philipperbrief aus dem Gefängnis. Die Worte „...in meiner Gefangenschaft...“ in unserem Textabschnitt weisen direkt darauf hin.

 

Autor dieser Andacht: Martina Walter