Andacht zu Lukas 17,11-19
Danke (14. Sonntag nach Trinitatis), Tag 1

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Lesung:

Lukas 17,11-19

Und es begab sich, als er nach Jerusalem wanderte, dass er durch Samarien und Galiläa hin zog. Und als er in ein Dorf kam, begegneten ihm zehn aussätzige Männer; die standen von ferne und erhoben ihre Stimme und sprachen: Jesus, lieber Meister, erbarme dich unser! Und als er sie sah, sprach er zu ihnen: Geht hin und zeigt euch den Priestern! Und es geschah, als sie hingingen, da wurden sie rein. Einer aber unter ihnen, als er sah, dass er gesund geworden war, kehrte er um und pries Gott mit lauter Stimme und fiel nieder auf sein Angesicht zu Jesu Füßen und dankte ihm. Und das war ein Samariter. Jesus aber antwortete und sprach: Sind nicht die zehn rein geworden? Wo sind aber die neun? Hat sich sonst keiner gefunden, der wieder umkehrte, um Gott die Ehre zu geben, als nur dieser Fremde? Und er sprach zu ihm: Steh auf, geh hin; dein Glaube hat dir geholfen.

 

Thema:

Wir bleiben Gott oft den verdienten Dank schuldig

 

Auslegung:

Und – wie sagt man? Diesen Satz hört man oft Eltern zu ihren Kindern sagen, wenn den Kindern etwas geschenkt wurde. Vielleicht hätte es den anderen neun Aussätzigen geholfen, wenn jemand sie daran erinnert hätte, Jesus zu danken. Sie waren bestimmt dankbar. Schließlich wurde durch Jesu Hilfe ihr Leben überhaupt erst wieder lebenswert. Wahrscheinlich wollten sie nur so schnell wie möglich zurück zu ihren Familien. Das ist doch eigentlich verständlich – oder?

Haben Sie auch schon einmal ein Stoßgebet zum Himmel geschickt? Wie ist die Sache ausgegangen? Es könnte doch sein, dass Gott für ein gutes Ende gesorgt hat. Haben Sie ihm dafür gedankt?

Wir übersehen die Hilfe Gottes in unserem Alltag sehr leicht. Möglicherweise hat er öfter seine „Finger im Spiel“ als wir denken. Das ganze Leben steckt voller Gefahren. Vor vielen bleiben wir verschont. Gott wird sehr schnell zum Buhmann, wenn ein Unglück passiert. Die Klage kommt schnell über die Lippen, der Dank erreicht ihn selten. Nicht nur wir Menschen freuen uns über ein Dankeschön – Gott auch.

 

Gebet:

Gott, ich weiß gar nicht, was du in meinem Leben schon alles für mich getan hast. Oft denke ich nur an mich. Heute will ich dir ausdrücklich für deine Hilfe danken. Bitte verzeihe mir, dass viele Dinge so selbstverständlich für mich sind. Hilf mir dankbar zu sein! Schärfe meinen Blick für die Dinge, die ich dir zu verdanken habe.

 

Impuls:

Schreiben Sie das Wort „DANKE“ auf einen Zettel und kleben Sie ihn zum Beispiel an den Spiegel. Halten Sie einen Moment inne, wenn Ihr Blick auf den Zettel fällt und danken Sie Gott. Dafür genügt oft schon der kurze Satz: „Danke, Herr!“

 

Hintergrundinformationen:

v     Aussatz war eine ansteckende Hauterkrankung. Sie machte den Kranken unrein. Er durfte nicht mehr in der Gemeinschaft mit Gesunden leben.

v     Die Samariter und ihr Land wurden von den Juden gemieden. Sie galten als Ketzer.

v     Die Heilung von Aussatz musste durch einen Priester bestätigt werden. Er entschied über rein und unrein.

 

Autor dieser Andacht: Dagmar Zimmermann